Vor einigen Jahren habe ich meinem kleinen Bruder hin und wieder über die Schulter geschaut, wenn er an seinem Computer saß, MS-DOS und ganz frühe Windows-Versionen bedienend, mehr als nur gelegentlich fluchend, weil immer irgendwas nicht funktioniert hat. Und ich habe nicht verstanden, wie man mit sowas freiwillig Zeit verbringen wollte.
Irgendwann danach habe ich einem Bekannten über die Schulter geschaut, der ein Cover für meine damalige Band an seinem Computer -einem Apple mit MacOS 7.irgendwas- entworfen hat. Und plötzlich habe ich verstanden. Kurze Zeit später hatte ich meinen ersten eigenen Rechner, einen Apple Performa 6200 mit sagenhaften 75 Megahertz Taktfrequenz und einer Festplattengrösse, über die sich heute USB-Speichersticks kaputtlachen.
Aber der „workflow“, das hat einfach funktioniert. Und ich rede mir gerne ein, dass das auch mein Denken und Herangehen an Dinge ein klein bisschen geprägt hat. Mein kleiner Bruder hat übrigens inzwischen lange ein iPhone und seit kurzem auch ein iPad (wenngleich nie einen Applerechner) und ist seit seinem ersten iPhone Besitztag auch überzeugt von der Fluffigkeit des „das funktioniert einfach“(Ausnahmen bestätigen die Regel).
Wie dem auch sei, zwei Anmerkungen habe ich noch: Nummer eins ist die Stanford Commencement Speech vom Apple Gründer, die nicht nur sehr lesenswert ist, sondern auch eine Menge über das Denken dieses Mannes zeigt. Nummer zwei ist die Beobachtung, wie die Apple-Aktie an den Börsen auf die Nachricht vom Tod von Steve Jobs reagiert. Und das sagt eine Menge über den Zustand der Gesellschaft, aber noch mehr über Aktienhändler.