Da war ich letztes Wochenende doch mal wieder in Polyhymnias Auftrag unterwegs und zwar in Ratingen mit den Ragged Rebels. Das für die Unterbringung von uns Künstlergesocks zuständige Hotel (früher haben ja die Veranstalter einen gerne bei sich daheim untergebracht, aber das ist ein anderes Abenteuer) war um die Ecke in Düsseldorf gelegen. Also, angekommen, geläutet, die erste von zwei Klingeln funktionierte nicht, die zweite darübergelegene und ganz apart mit Klebeband festgepappte liess einen Gong im Haus ertönen, der einen förmlich erwarten liess, dass die Tür sich mit einem langsamen Quietschen und Knarzen öffnen würde und dahinter ein in Butlerlivree gekleideter, blasser und halbkahler Buckliger erschiene, der einen mit einem irren Blick aus blutunterlaufenen Augen ansehen würde um zu fragen: „Sie haben geläutet?“.
Diese Erwartung wurde nicht erfüllt (es sei denn, so Brillen, wie sie aus John Carpenters Sie Leben bekannt sind, hätten was anderes gezeigt, aber die waren gerade nicht zur Hand). Nach ein paar kommunikativen Missverständnissen (Migrationshintergründler gegen Muttersprachler) wurden wir dann zu den Zimmern geleitet. Bei mir öffnete sich die Tür zu einem als Doppelzimmer bezeichneten Raum, über den selbst Einzelzellen einer Justizvollzugsanstalt grössenorientierte Witze machen würden. Gut, man kann in eine Abstellkammer 2 Betten stellen und sagen „Abstellkammer, von nun an seiest du Doppelzimmer geheissen“. Kann man machen, muss man aber nicht. Und letzten Endes, was interessiert es einen, Bett für die Nacht, Veranstalter zahlt, passt schon.
Wäre da nicht noch das olfaktorische Erlebnis gewesen: Ein Geruch, wie man sich einen Geruch vorstellt, der in einem Zimmer ist, in dem eine Leiche gerade lange genug gelegen hat, um nicht so richtig verwest zu riechen. Und so zeigt folgendes Video (mit Rücksicht auf empfindliche Nasen ohne smell-o-rama) das Zimmer, das sie Doppel nannten, erst, wie es aussah, dann aber wie es sich angefühlt hat:
Vom auf dem Vorflur gelegenen zum Zimmer zugehörigen Sanitärbereich und den dort herrschenden hygienischen Fragwürdigkeiten schweige ich hier, möchte aber noch dringendst empfehlen: Zimmer 4 im Hotel Artus…rennt! So. Schnell. Ihr. Könnt.