Der kleine Konzertrückblick

Da war ich am letzten Sonntag im September mit meiner kleinen Cousine (die mich sonst immer zu schönen und zuweilen skurrilen „Independent“ Filmen ins Kino treibt, aber das ist eine andere Geschichte) bei dem hannöverschen Konzert der von mir schon lange geschätzten Shout Out Louds aus Schweden, auf die mich seinerzeit eben genau jene erwähnte Cousine mit einem youtube-link aufmerksam gemacht hat. Was ich dem link folgend sah und hörte (es war das offizielle Video zu „Very Loud“), hach war das schön. So melancholisch-fröhliche Popmusik wie sie eigentlich nur Schweden wirklich originär machen können (das mag an den Wintern liegen) und dann auch noch eine Keyborderin, die mit grossen traurigen und dunkel geschminkten Augen nicht nur wie nicht von dieser Welt wirkte, sondern auch noch Akkordeon spielte. Ich meine, Akkordeon, im Popmusik Kontext…, das können wirklich nur wenige. Bebban kann. Und seitdem schwärme ich nicht nur für die Shout Out Louds, sondern auch insbesondere für Bebban (Seufz), aber das ist eine andere Geschichte.
Als Vorband (pay one get two!) spielte Empire Escape, von denen ich nach prophylaktischer Videolektüre zumindest wusste, dass sie mir nicht missfallen würden. Die bekamen ca. 30 Minuten für das Anwärmen, jedenfalls kam es mir so kurz(weilig) vor, die sie mit tollen Songs füllten. So irgendwie wie Joy Division ohne triste und unvermeidliche Verzweiflung und mit deutlich mehr Pop. Aber nicht, dass die jetzt fröhliche Partymusik gemacht hätten, nö, da war genug Schwermut drin, um auf den Herbst vorzubereiten. Berliner übrigens. Allerdings very British, wie ich finde. Wäre nach denen die PA ausgefallen oder Shout Out Louds überraschend krank geworden oder der Maya geweissagte Weltuntergang mit einiger Verspätung und Überraschung eingetroffen,…der Abend hätte sich schon da gelohnt gehabt!
Aber da waren ja noch die Schweden. Bei denen habe ich nur eines zu meckern: Lieber Lichtdesigner, STOP THE FUXXING AUDIENCE BLINDER! Ich meine 10 (Zehn) vollausgewachsene Bühnenscheinwerfer (so Kategorie PAR 56) mit Weisslicht ins Publikum gerichtet und immer mal wieder angemacht und geblendet,…warum zum Luzifer? Der musikalische Teil hingegen war wirklich prima. So prima, dass ich mich immerhin zweimal ansatzweise beim Tanzen zu den Liedern ertappt habe und das eine oder andere mal (bei den langsameren Titeln) doch irgendwie in anderen Sphären war. Und der musikalische Rausch ist mir ganz sicher der schönsten Einer. Gelungener Abend also.

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